Wie schon im Bericht über die AGMB-Sitzung zu lesen ist, gibt es einen Internen Leihverkehr.
Dieser Leihverkehr wurde von der Bibliothek des Universitätsklinikums Benjamin Franklin in Berlin
gestartet und sie übernehmen mittlerweile auch die Betreuung des ILV.
Vor ca. 4 Jahren, als die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (DZBMed) in Köln mit Kopieraufträgen und Fernleihbestellungen überlastet war, wendete sich die Medizinische Hochschulbibliothek aus Hannover an die Bibliothek des Universitätsklinikums Benjamin Franklin in Berlin, mit der Bitte, ob man den Leihverkehrsweg abkürzen und Aufsatzkopien von Zeitschriftenartikeln per Fax bestellen kann, die dann mit der Post verschickt werden. Außerdem bot die Bibliothek in Hannover an, ihrerseits Artikel zu kopieren. So wurde die Gegenseitigkeitsregelung aufgestellt, daß die Anzahl der bestellten Artikel der Anzahl der eingegangenen Bestellungen entsprechen sollte. Seit Januar 1995 nehmen mehrere Bibliotheken daran teil und der Austausch läuft rege.
Neugierig geworden, erkundigten wir uns bei Herrn Dr. Paepcke, ob noch Bibliotheken zum Mitmachen gewünscht werden und boten uns an. Eigentlich sind Institutsbibliotheken nicht zugelassen, da wir jedoch einen größeren Zeitschriftenbestand besitzen und auch einige Zeitschriften haben, die ansonsten nur noch in der DZBMed vorhanden sind, erklärte sich Herr Dr. Paepcke einverstanden und erzählte uns, wie der Austausch vonstatten geht.
Alle teilnehmenden Bibliotheken müssen ihren Bestand regelmäßig unter einem eigenen Sigel in der ZDB melden und in der Mikroficheausgabe verzeichnet sein. So können die teilnehmenden Bibliotheken sehen, ob der gewünschte Band in einer der anderen Bibliotheken vorhanden ist. Weiter müssen die teilnehmenden Bibliotheken über ein Fax-Gerät (oder Zugang dazu), über ein Kopiergerät und über Kapazität verfügen, die Kopien anzufertigen. Jedoch sollte man nur dann bestellen, wenn die Bestellung nicht in der eigenen Leihverkehrsregion oder in einer anderen Universitätsbibliothek erledigt werden kann. Wenn die Bestellung nach Köln an die DZBMed oder an eine Institutsbibliothek gehen müßte, dann kann man (sofern vorhanden) in einer der teilnehmenden Bibliotheken die Kopien anfordern. Dazu füllt man einen Vordruck aus und schickt diesen per Fax an die Bibliothek, in der das Gewünschte vorhanden ist. Diese fertigt die Kopien an und schickt den Artikel mit der Post innerhalb von ca. 1 Woche an die bestellende Bibliothek zurück. Sollte einmal ein Artikel nicht vorhanden sein (z.B. da der Band beim Buchbinder oder entliehen ist) sollte diese Nachricht schnell an die bestellende Bibliothek zurückgeschickt (oder gefaxt) werden.
Beim Austausch von Artikeln ist darauf zu achten, daß die Gegenseitigkeit gewährleistet ist. Man braucht aber nicht darauf zu achten, daß man nur in der Bibliothek bestellt, von der man selber Artikelanforderungen erhält, sondern, daß am Monatsende insgesamt so viele Artikel bestellt wurden, wie man selber bestellt hat. Jede positiv erledigte Bestellung wird zu diesem Zweck in einem Statistikbogen eingetragen.
Mittlerweile nehmen 12 Bibliotheken aus dem ganzen Bundesgebiet teil, z.B. aus Aachen, Berlin, Essen, Hamburg, Hannover, Lübeck, Magdeburg, Mannheim und Münster.
Andrea Kierdorf |